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14.04.2025

EU-LAC und FGV-Kommunikation veröffentlichen Ergebnisbericht zum dritten Journalist*innenforum

Möglichkeiten und Herausforderungen für den Journalismus im Kontext des digitalen Wandels

Das III. EU-LAC-Journalist*innenforum fand am 7. Juni 2024 in Rio de Janeiro, Brasilien, statt. Es brachte Medienfachleute aus der Europäischen Union (EU), Lateinamerika und der Karibik (LAC) zusammen, um über die Chancen und Herausforderungen des digitalen Wandels zu diskutieren – mit besonderem Fokus auf Künstliche Intelligenz (KI) und deren Auswirkungen auf den Journalismus. Die Veranstaltung wurde von der EU-LAC-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Kommunikation, Medien und Information der Fundação Getulio Vargas (FGV-Kommunikation) organisiert. Sie zielte darauf ab, den interregionalen Dialog und die Zusammenarbeit zur Weiterentwicklung journalistischer Praktiken zu fördern, wobei ethische und regulatorische Schutzmaßnahmen angesichts des rasanten technologischen Wandels im Mittelpunkt standen.

Im Einklang mit der Mission der EU-LAC-Stiftung, die Kooperation zwischen beiden Regionen zu stärken, unterstrich das Forum die entscheidende Rolle von Journalist*innen bei der Gestaltung des öffentlichen Diskurses und dem Verständnis gemeinsamer Herausforderungen auf beiden Kontinenten. Die Teilnehmenden untersuchten, wie digitale Technologien – einschließlich KI – den Journalismus verändern, indem sie die Nachrichtenproduktion automatisieren, die Datenanalyse verbessern und die Verbreitung von Inhalten personalisieren. Gleichzeitig wurden Bedenken hinsichtlich algorithmischer Voreingenommenheit, Desinformation und ethischer Dilemmata diskutiert. Dabei diente das Forum als Plattform für den Austausch bewährter Verfahren und gemeinsamer Strategien für den verantwortungsvollen Einsatz digitaler Werkzeuge.

Ein zentrales Anliegen war die Koordination regulatorischer Rahmenbedingungen mit ethischen Leitlinien. Die Diskussionen über die KI-Regulierung in Brasilien und der EU zeigten, wie beide Regionen Innovation fördern und gleichzeitig Verantwortung sicherstellen wollen. Die Teilnehmenden betonten die Notwendigkeit ähnlicher Vorschriften in anderen Ländern, um einen ethischen Einsatz von KI in verschiedenen Medienkontexten zu gewährleisten.

Ethische Überlegungen standen im Mittelpunkt der Diskussionen – insbesondere im Hinblick auf von KI generierte Inhalte. Die Referent*innen sprachen sich für klare Richtlinien aus, um Transparenz, Verantwortlichkeit und die Einhaltung journalistischer Standards sicherzustellen. Initiativen wie die Pariser Charta über KI und Journalismus wurden als Leitlinien für eine verantwortungsvolle Integration von KI in den Journalismus hervorgehoben.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Potenzial von KI zur Stärkung des investigativen Journalismus, der narrativen Gestaltung und der Bekämpfung von Desinformation. In Podiumsdiskussionen und Fallstudien wurden Beispiele vorgestellt, wie KI-Technologien zur Analyse großer Datenmengen, zur Eindämmung von Desinformation und zur Produktion wirkungsvoller multimedialer Inhalte genutzt werden. Erfahrungen von Organisationen wie Cuestión Pública, Deutsche Welle und Aos Fatos wurden geteilt.

Im Mittelpunkt stand die Rolle der Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Herausforderungen wie Desinformation und dem Vertrauensverlust in den Journalismus. Das Forum hob die Bedeutung grenzüberschreitender Netzwerke und Partnerschaften hervor, die Journalist*innen, Medienorganisationen und digitale Innovator*innen zusammenbringen. Initiativen wie RedLATAM und Are We Europe wurden als Beispiele dafür genannt, wie solche Kooperationen unterrepräsentierten Stimmen Gehör verschaffen, komplexe Themen angehen und innovative Formate zur Ansprache des Publikums in der EU- und LAC-Region entwickeln können.

Der vollständige Bericht ist hier auf Englisch verfügbar  

 

 

Die Äußerungen von Mitarbeiter*innen der Fundação Getulio Vargas, die in Artikeln und Interviews anderweitiger Kommunikationskanäle getätigt werden, entsprechen ausschließlich den Meinungen der Autor*innen und nicht notwendigerweise der institutionellen Haltung der FGV. FGV-Verordnung Nr. 19/2018.