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25.04.2024

Rechte Profilseiten dominieren Debatte über kontroverse Agenden, zeigt Studie der FGV-Kommunikation/Rio

Abtreibung, Legalisierung von Drogen und Hafturlaub stehen im Mittelpunkt der Diskussionen

Die FGV-Kommunikation/Rio überwachte die Diskussionen über Abtreibung, Legalisierung von Drogen und Hafturlaub in den sozialen Netzwerken in Brasilien. Der Untersuchung zufolge fanden diese Themen großen Widerhall bei den konservativen Oppositionsgruppen, obwohl auch progressive Gruppen aktiv an der Debatte teilnahmen. Es wurden Beiträge auf X, Facebook und Instagram aus dem Zeitraum vom 1. Januar bis zum 23. April 2024 analysiert.

Die Debatte über Hafturlaub führte zu den meisten Erwähnungen auf X. Das Thema wurde 327.150 Mal erwähnt, 478 % mehr als der Vorschlag zur Verfassungsänderung bezüglich der Drogenpolitik (56.000 Erwähnungen) und 472 % mehr als Themen im Zusammenhang mit der Abtreibung (57.150 Erwähnungen). Unabhängig davon, ob parlamentarische Maßnahmen zum Thema Hafturlaub ergriffen wurden, standen rechte Profilseiten im Vordergrund. Die Debatte erreichte ihren Höhepunkt am 7. Januar, als ein vorübergehend entlassener Häftling in Belo Horizonte einen Polizisten ermordete. Darüber hinaus führte die Diskussion über die Abschaffung des Hafturlaubs in der Abgeordnetenkammer zu weiteren Höhepunkten.

Das Thema stach auch auf Facebook (5.805 Postings) und Instagram (1.957 Postings) hervor, wobei die rechten Gruppen ebenfalls eine führende Rolle bei der Debatte spielten. Von den zwanzig Facebook-Postings, die die meisten Interaktionen erzeugten, wurden nur zwei nicht von rechten politischen Akteur*innen oder Medienkanälen veröffentlicht. Auf Instagram ließ sich eine starke Beteiligung von rechten Unterhaltungsseiten beobachten.

Ende Februar wurde das Thema Abtreibung durch eine Mitteilung des Gesundheitsministeriums vorangetrieben. Laut der Mitteilung sollte die zeitliche Begrenzung des Eingriffs in gesetzlich zulässigen Fällen wie Vergewaltigung aufgehoben werden. Obwohl die Maßnahme nach negativen Reaktionen ausgesetzt wurde, löste sie eine Diskussion in den Netzwerken aus. Mit 63,63 % der Engagement-Rate stand die Oppositionsgruppe auf Facebook im Vordergrund. Die regierungsnahe Gruppe erreichte 7,38 % und die Gruppe, die den Parteien der Mitte zuzurechnen sind, 28,97 %. Zu den Profilseiten der Oppositionsgruppe gehören die der Abgeordneten Eduardo Bolsonaro und Carla Zambelli sowie religiöse Profilseiten. Auf Instagram stach das Engagement von progressiven Akteur*innen wie den Abgeordneten Erika Hilton und Sâmia Bomfim hervor, die die Abtreibung unterstützen.

Schließlich wurden bei der Diskussion über den Vorschlag zur Verfassungsänderung der Drogenpolitik (als „PEC der Drogen“ bekannt) 2.494 Beiträge auf Instagram und 6.372 auf Facebook verzeichnet. Profilseiten gegen die Prohibitionspolitik nahmen stärker an der Debatte auf X teil. Als Beispiele sind Parlamentarier*innen und Gruppen wie die der Marijuana March (Marcha da Maconha) in São Paulo zu nennen, die sich gegen die Kriminalisierung von Drogen organisieren. Auf der Oppositionsseite beteiligten sich rechte hyperparteiische Medienkanäle wie Jornal da Cidade Online und Politiker*innen wie Damares Alves (Republikaner-DF) und Flávio Bolsonaro (PL-RJ) an der Debatte.

Die vollständige Umfrage finden Sie hier.

   

Die Äußerungen von Mitarbeiter*innen der Fundação Getulio Vargas, die in Artikeln und Interviews anderweitiger Kommunikationskanäle getätigt werden, entsprechen ausschließlich den Meinungen der Autor*innen und nicht notwendigerweise der institutionellen Haltung der FGV. FGV-Verordnung Nr. 19/2018.

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